Erfahrungsbericht vom Glove Backcountry

Auf Grund einer doofen Sehnengeschichte vorne links konnten wir den Glove Backcountry einige Zeit nicht testen. Nun sind wir aber seid September wieder regelmäßig unterwegs.
Relativ schnell jedoch erkannten wir eine große Schwachstelle des BC. Die Klettverschlüsse! Unser erster Ritt mit den Schuhen war noch vor der Sehnenverletzung, an einem regnerischem Tag mit viel und teilweise tiefem Schlamm auf den Reitwegen. Wir waren ca. 4h unterwegs, Pony war das Laufverhalten der Sohle ja schon vom Glove gewohnt. Als wir zurück waren sah es zunächst vielversprechend aus, die Schuhe waren noch da! Ein nicht immer gegebener Anblick, da gerade an unseren Hinterhufen kaum ein Hufschuh bei uns blieb, wenn wir mal so richtig Gas geben.

Bei genauerem hinsehen musste ich allerdings feststellen, dass auf einer Seite der Klett aufgegangen war. Zunächst dachte ich, ich hätte ihn vorher nicht richtig geschlossen. Bei den nächsten Ritten hatte ich allerdings das selbe Problem. Teilweise gingen sogar der obere und der darunter liegende Klett auf.

 

 

 

 

 

 

 

Aber! Trotz offenen Schuhen, sie gingen nicht fliegen, selbst am steilen Hang angaloppieren war kein Problem. Eine Situation in der sich schon so einige vermeintlich passenden Schuhe von uns verabschiedet hatten. Ab hier war ich begeistert von dem neuen Verschluss.
Da ich ja gerne bastle sollte uns das Klettverschlussdisaster nicht länger aufhalten, den Schuh weiterhin ausgiebig zu testen. Ich funktionierte kurzer Hand einen alten Deckengurt und ein paar noch vorhandene Klettverschlüsse zu einer Klettverlängerung um. Dank Muttis alter Nähmaschine ein ansehnliches Ergebnis!

 

 

 

 

 

 

 

Eine weitere Schwachstelle scheinen die Schrauben zu sein. Ich hatte aus vorheriger Glove-Erfahrung alle Schrauben noch ein mal nachgezogen bevor sie in Gebrauch gingen und konnte die Aufregung über gelöste Schrauben in verschiedenen Foren nicht nachvollziehen. Nun aber hat es auch uns erwischt, die beiden vorderen Schrauben an einem Schuh hatten sich komplett aus der Fassung gedreht, was ich allerdings weder am Laufverhalten noch durch verlieren des Schuhs feststellte. Erst als ich den Schuh ausziehen wollte, wunderte ich mich den oberen Teil des Verschlusses frei in der Hand zu halten. Selbst die Schrauben steckten noch fest im Gaiter.

Einige Fachleute geben den Tipp ein kleines Tröpfchen Sekundenkleber o.ä. mit ins Gewinde zu geben um die Schrauben zu fixieren. Ich habe mich allerdings dazu entschieden dieses erst ein mal weg zu lassen um mir die Option offen zu halten den BC bei Bedarf wieder zu einem normalen Glove umwandeln zu können. Seither hat sich auch keine Schraube mehr gelöst.

Trotz der Probleme, die meiner Meinung nach dem Hersteller schon in den ersten paar Tests hätten auffallen und behoben werden sollen, ein klasse Schuh. Da er zumindest für die Hufe von Antonio als auch für unsere Wege im Gelände, genau die Schwachstellen des Gloves behoben hat. Wir haben den Schuh bislang kein einziges mal verloren! Wir Stolpern nicht, wir streifen nicht und wir haben keinerlei Scheuerstellen. Auch der Sand, der sich je nach Geländegegbenheiten hin und wieder mal im hinteren Bereich des BC sammelt, hat bei uns keinerlei Scheuerstellen verursacht.

Um diese Ansammlung an Sand (es könnten ja auch mal spitze Steinchen darunter fallen) zu verhindern würde es eventuell eine Art Stulpe über den Schuh tun. Langer Behang würde dies sicherlich auch verhindern, ansonsten könnte ich mir vorstellen dass der so genannte Comfort Cup Ballenschoner (der hintere festgeschraubte Teil) in so weit verändert werden müsste, dass er sich komplett um die Fessel verschließen lässt. Ähnlich wie beim normalen Glove. Dies aber nur als Gedankenansatz, da wir bislang keine Probleme damit hatten, bin ich diesem Problem nicht weiter nachgegangen.

Wir werden weiter Testen, aber ich bin zuversichtlich, den für uns und unsere Hinterhufe besten Schuh gefunden zu haben. Ein weiteres Paar für die Vorderhufe (wie ja ursprüngliches Ziel) ist in Planung, aber solang unsere Renegades uns gute Dienste erweisen wird dies nicht nötig sein. Wobei wir mit diesem Schuh neuerdings streifen, oder mit den Hinterhufen rein treten, ich weiß es nicht genau. Dem Geräusch, was dabei entsteht, konnte ich noch nicht genauer auf die Schliche kommen. Dazu dann zu anderer Zeit mehr!

3 Kommentare
  1. Esti sagt:

    Hi, ich möchte für meinen Haflinger die perfekten Hufschuhe finden.
    Deshalb interessiert mich was du besser findest:
    Renegade oder BC?

    lg

    • admin sagt:

      Hi Esti.

      Das kommt natürlich ganz auf die Form der Hufe an. Ich finde beide Schuhe nach wie vor klasse, allerdings passt die Form vom BC mittlerweile nicht mehr so gut zu unseren Hufen, daher bin ich nun wieder vermehrt mit dem Renegade unterwegs.

  2. Lolle sagt:

    Hi, super Berichte. Ging mir irgendwie fast gleich wie dir. Pferd war nie beschlagen, allerdings wurde sie auch nicht viel geritten. War beim Kauf der Meinung dass sie Eisen braucht. Hatte die ein Jahr drauf. Nur Ärger damit. Sie hat sich die Eisen runter getreten und sich ständig die Beine damit aufgeschlagen. Zudem war es immer ein Drama wenn der Schmied kam. Hab die Eisen wieder runter machen lassen. Dann war sie natürlich fühlig. Habe dann sämtliche Schuhe getestet. Leider haben ihr nur die Boas gepasst, weil sie sehr ovale Vorderhufe hat. Da diese immer wieder kaputt gehen durch irgendwelche Vollbremsungen oder sonstigen Quatsch bin gerade auch auf der Suche nach neuen Hufschuhen. Ich habe mir auch die BC angeschaut. Bin gespannt. Bekomme in den nächsten Tagen die Fit-Kits. Deinen Testbericht finde ich super! sehr hilfreich! Danke!

Hinterlasse einen Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.